WAS IST EINE ANGST | PANIKSTÖRUNG ?

 
Für Nicht-Panikler zur Erklärung:
Was ist eine Angststörung | Panikstörung ?

[...] Menschen mit einer Angststörung haben vor Dingen und Situationen starke Angst, die für andere ganz normal und unbedrohlich sind. Die Betroffenen fühlen sich verzweifelt, hilflos, allein. Hinzu können heftige körperliche Symptome wie Herzrasen, Atemnot oder Übelkeit kommen. „Aus Angst vor der Angst vermeiden die Betroffenen Situationen, die ihre Furcht auslösen. Sie ziehen sich immer mehr aus dem Leben zurück und haben häufig Probleme in der Partnerschaft, der Familie oder im Berufsleben.

Angststörungen sind mit Depressionen die häufigsten psychischen Erkrankungen überhaupt. Allein in Europa leiden rund 60 Millionen Menschen an einer Angststörung, ungefähr zwölf Millionen sind es in Deutschland, Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Rund die Hälfte aller Angststörungen wird nicht erkannt und deshalb nicht richtig behandelt. [...] 
(Quelle: DGPPN, Pressemitteilung 2017, „Wenn Angst krankhaft wird“ ) 

Wie fühlt sich eine Panikattacke an ?

Panik fühlt sich extrem an: Herzrasen, Atemnot, Taubheitsgefühle, Schwindel sowie oftmals das Gefühl von „Unwirklichkeit“, Zittern, Schwitzen und/oder das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen sind typische Symptome einer Panik-Attacke. Die Angst vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall erfasst die Betroffenen dabei in kürzester Zeit. Alles gipfelt in der Angst zu sterben, was aber nicht geschieht, denn im Grunde ist eine Panikattacke „harmlos“. Sie folgt einem biologisch festgelegten Ablauf, erreicht ihren Höhepunkt meist nach etwa 10 Minuten und klingt dann wieder ab.

Sie können zu jeder Zeit und überall auftreten, das macht einen Teil ihrer Unberechenbarkeit für Betroffene aus. Auslöser sind häufig Stresssituationen. Die erste Panikattacke kommt scheinbar „aus heiterem Himmel“ und passiert in den banalsten Situationen, die einem früher nichts ausgemacht haben. 

Von da an gibt es zwei Grundarten, wie Menschen damit umgehen: Die erste Fraktion ist nach Abklingen der Symptome einfach nur erleichtert, dass es vorbei ist, macht einen Haken dran und geht zum nächsten Tagespunkt über. P E R F E K T ! Aber leider nicht allen vergönnt.
Die zweite Fraktion zermartert sich von dem Moment an das Hirn: „Wodurch kam das denn? Was war das? Ich bin bestimmt schwer krank. Habe ich was falsch gemacht? Ich muss zu einem Arzt. Hoffentlich kommt das nicht nochmal.“ Und, und, und... – diese Menschen sind von nun an ständig auf der Hut und in Sorge, dass ihnen das erneut passiert- ...et voilà... der schlimmste Feind und härteste Widersacher: die Angst vor der Angst, wird geboren-  ein Teufelskreis entsteht...

Erschwerend hinzu kommen für Betroffene die Scham, „so etwas zu haben“, wo doch in Wirklichkeit keine Gefahr droht und die Sorge verrückt zu sein, was jedoch völlig unzutreffend ist. Betroffenen fällt es sehr schwer, offen dazu zu stehen, auch aus Sorge vor Ausgrenzung. 
Wie hoch die Dunkelziffer liegt, kann man deshalb nur erahnen.

Fazit:
Fakt ist, dass sehr viele Menschen betroffen sind und es diesen Menschen schon sehr helfen würde, wenn sie sich nicht mehr schämen bräuchten. Deshalb ist es höchste Zeit für mehr Offenheit und Aufklärung, damit eine Akzeptanz in der Gesellschaft geschaffen werden kann und das tabuisierte Schubladendenken bei so einer "Kopfsache" aufhört.
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